Netzwerktreffen vom Landratsamt Ortenaukreis und dem CJD Offenburg zum Thema „Gegen Kinder- und Jugendarmut“ mit Akteurinnen und Akteuren aus Offenburg, Lahr und Kehl

Am Mittwoch, den 24. Mai 2023 kamen im Landratsamt Ortenaukreis, Lange Straße 51 in Offenburg Akteure und Akteurinnen zusammen, die in Offenburg, Lahr und Kehl mit von armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien zusammenarbeiten. Im Fokus der Veranstaltung stand die Vorstellung von bestehenden Projekten rund um das Thema Kinder und Jugendarmut im Ortenaukreis sowie der Erfahrungsaustausch untereinander.

Das Treffen wurde vom Präventionsnetzwerk Ortenaukreis und dem CJD Offenburg veranstaltet. Moritz Schulz, Leiter des Amts für Soziale und Psychologische Dienste beim Landratsamt Ortenaukreis fand in seiner Begrüßung klare Worte: „Man kann die Augen nicht davor verschließen, dass das Thema Armut mitten unter uns ist. Armut zeigt verschiedene Gesichter, zieht sich über verschiedene Altersgruppen hinweg und doch hat sie einiges gemein: ungleiche Chancenverteilungen u.a. im Bereich der gesundheitlichen Versorgung und Prävention, eingeschränkte Teilhabemöglichkeiten und vielzählige negative Auswirkungen für die Betroffenen, insbesondere aber für die Jüngsten unserer Gesellschaft“. In Deutschland gelten ca. 2,88 Millionen Kinder unter 18 Jahren sowie ca. 1,55 Millionen junge Erwachsene (18 bis unter 25 Jahre) als armutsgefährdet. Das heißt mehr als jedes fünfte Kind ist von Armut bedroht. Auch im Ortenaukreis ist die Thematik höchst aktuell. Insbesondere die großen Städte Offenburg, Lahr und Kehl innerhalb unseres Landkreises haben mit den armutsspezifischen Herausforderungen zu kämpfen. Mit dieser Problematik setzen sich im Ortenaukreis sowie auch die Bildungsträger des CJD Offenburg und die Jugendberufshilfe Ortenau e.V. bereits verschiedene Projekte auseinander, mit dem Ziel, nachhaltige und kommunale Strukturen gegen Kinder- und Jugendarmut zu implementieren.

Das Treffen am 24. Mai 2023 bot die Möglichkeit, dass sich Akteure aus dem Ortenaukreis z.B. von der Kommunalen Arbeitsförderung, Jugendamt, Psychologischen Beratungsstellen und weiteren austauschen, vernetzen um schlussendlich Synergien für eine Multiprofessionelle Zusammenarbeit schaffen konnten. Inhalt des Vernetzungstreffens waren vorrangig die Projekte „Gegen Kinder- und Jugendarmut und für Gesundheit“, gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg. Sowie dem CJD/PNO Kooperationsprojekt „Safe! – Gemeinsam Wege finden“ das vom Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) im Rahmen der Förderlinie „Ah Starke Kinder ESF Plus – Maßnahmen gegen Jugendarmut“ gefördert wird.

Im Rahmen des Projektes „Gegen Kinder- und Jugendarmut und für Gesundheit“ konnten in den letzten Jahren bereits gute Strukturen und Angebote aufgebaut werden.

Für das Kooperationsprojekt „Ah Starke Kinder ESF Plus – Maßnahmen gegen Jugendarmut“ zwischen dem CJD und dem PNO war das Treffen der Startschuss, um die Netzwerkarbeit weiter auszubauen und zu festigen. Zielgruppe von diesem Projekt sind vorrangig von Marginalisierung und Armut bedrohte Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Der Fokus soll hierbei auf Jugendliche gelegt werden, die sich in der Übergangsphase zwischen Grund,- und Weiterführender Schule oder von der Schule in den Beruf befinden. Das Projekt verfolgt die Leitziele: Entwicklung von Angeboten und nachhaltigen kommunalen Strukturen gegen Jugendarmut und für Jugendgesundheit, die Stärkung der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in Ihrer Entwicklung, Ihrer Gesundheit, der sozialen Teilhabe sowie der allgemeinen Sensibilisierung gegenüber dem Thema Jugendarmut. Realisiert werden diese Ziele unteranderem durch das Projektangebot „Joko- Jugend ohne Konsum“, in dem die Themen Armutsprävention und Umweltschutz vereint werden. Das Kooperationsprojekt ist auf eine Laufzeit von drei Jahre ausgelegt und konzentriert sich vorerst auf die Kreisstädte Kehl, Offenburg und Lahr. Bewährte Strukturen und Konzepte sollen verstetigt und auf den gesamten Ortenaukreis ausgeweitet werden.

Seitens der Jugendberufshilfe Ortenau e.V. (JBH) wurde ein weiteres, durch den europäischen Sozialfonds gefördertes Projekt, vorgestellt. Das Projekt trägt den Namen „JumP- Jugend macht Power“ und hat sich zum Ziel gesetzt, die soziale Teilhabe von armutsgefährdeten Jugendlichen und deren Familien zu verbessern.

Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Projekte:

Projekt „Gegen Kinder- und Jugendarmut und für Gesundheit“: Herr Becsangèle (PNO)

E-Mail:  Claude.Becsangele@Ortenaukreis.de

Projekt „Safe!- Gemeinsam Wege finden“: Frau Jörger (CJD) & Frau Böhly (PNO)

E-Mail:  Julia.Joerger@cjd.de

Theresa.Boehly@Ortenaukreis.de

Projekt „JumP -  Jugend macht Power“: Frau Roesner & Herr Rösch (JBH)

E-Mail:  Anette.Roesner@jbh-ortenau.de

Oliver.Roesch@jbh-ortenau.de